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Teein vs. Koffein: Welcher Tee hat mehr Koffein und wie wirkt es?

Teein vs. Koffein: Welcher Tee hat mehr Koffein und wie wirkt es?

Koffein – bekannt für seine anregende Wirkung – ist nicht nur im Kaffee, sondern auch im Tee enthalten. Doch obwohl es sich chemisch um dasselbe Molekül handelt, gibt es bemerkenswerte Unterschiede in der Wirkung von Koffein in Tee und Kaffee. In diesem Blogbeitrag gehen wir der Frage nach, welche Teearten mehr Koffein enthalten und wie die verschiedenen Faktoren wie Ziehzeit und Gerbstoffe die Wirkung beeinflussen.

Teein und Koffein: Die Unterschiede in der Wirkung

Obwohl „Teein“ und „Koffein“ oft als unterschiedliche Begriffe verwendet werden, handelt es sich chemisch gesehen um dasselbe Molekül – das Alkaloid Koffein. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wie das Koffein im Tee und im Kaffee vom Körper aufgenommen und verarbeitet wird.

1. Bindung an Gerbstoffe

Im Tee ist Koffein an Gerbstoffe (Tannine) gebunden, was die Freisetzung und Aufnahme im Körper verlangsamt. Dadurch entfaltet das Koffein im Tee eine gleichmäßigere und sanftere Wirkung. Im Kaffee hingegen ist das Koffein nicht gebunden und wird schneller ins Blut aufgenommen, was zu einem schnelleren, stärkeren Energieschub führt.

2. Unterschiedliche Wirkungsdauer

Während Koffein im Kaffee für eine schnelle und intensive Stimulation sorgt, entfaltet sich das im Tee enthaltene Koffein langsamer und gleichmäßiger. Die Wirkung von Teein kann mehrere Stunden anhalten und führt zu einer stabilen, fokussierten Wachheit.

3. Die Rolle von L-Theanin im Tee

Tee enthält zudem L-Theanin, eine Aminosäure, die beruhigend wirkt. Dadurch entsteht beim Teetrinken ein Zustand entspannter Wachheit, ohne das Gefühl von Nervosität, das Kaffee manchmal auslösen kann.

Welche Teearten enthalten mehr Koffein?

Die Menge an Koffein im Tee variiert je nach Teesorte. Grundsätzlich enthält eine Tasse Tee jedoch etwa 60 % weniger Koffein als eine gleiche Menge Kaffee. Schwarzer Tee hat in der Regel den höchsten Koffeingehalt, gefolgt von grünem Tee. Weißer Tee und Oolong-Tee enthalten etwas weniger Koffein, wobei Kräutertee oft koffeinfrei ist.

Der Einfluss der Ziehzeit auf den Koffeingehalt im Tee

 Die Ziehzeit hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie viel Koffein in den Tee übergeht und damit auch auf die Wirkung:

 

Kurze Ziehzeit (1-3 Minuten)

Bei einer kurzen Ziehzeit wird weniger Koffein freigesetzt. Diese Methode eignet sich für einen schnellen, sanften Energieschub, insbesondere bei grünen Tees oder leichtem Schwarztee.

 

Längere Ziehzeit (4-6 Minuten oder länger)

 Lässt man den Tee länger ziehen, erhöht sich der Koffeingehalt in der Tasse. Dies kann zu einer stärkeren, anhaltenden Wirkung führen. Allerdings lösen sich bei längerer Ziehzeit auch mehr Gerbstoffe, die die Aufnahme des Koffeins verzögern und den Geschmack bitterer machen.

 

Fazit zur Ziehzeit

 Je länger der Tee zieht, desto mehr Koffein wird freigesetzt. Die Gerbstoffe sorgen jedoch für eine sanftere, gleichmäßigere Wirkung. Wer einen kräftigen Energieschub möchte, sollte eine kürzere Ziehzeit wählen. Für eine sanfte, langanhaltende Wachheit ist eine längere Ziehzeit besser geeignet.

Gerbstoffe (Tannine) und ihre Rolle im Tee

Gerbstoffe beeinflussen nicht nur den Geschmack, sondern auch die Wirkung des Koffeins im Tee:

Verzögerte Koffeinfreisetzung

Gerbstoffe binden sich an das Koffein und verlangsamen dessen Freisetzung. Dadurch wird das Koffein nicht sofort ins Blut aufgenommen, was zu einer gleichmäßigen Stimulation führt.

 

Sanftere Wirkung

Die Kombination aus Gerbstoffen und Koffein erzeugt eine sanfte, langanhaltende Wachheit. Man fühlt sich wach und konzentriert, ohne die typischen „Koffeinspitzen“ und „Tiefs“, die oft nach dem Kaffeekonsum auftreten.

 

Milderung der Koffeinwirkung

Gerbstoffe wirken als natürlicher „Koffeinpuffer“ und verhindern einen abrupten Energieschub. Die Wirkung des Koffeins im Tee ist dadurch weniger intensiv als im Kaffee.

 

Beeinflussung des Geschmacks

Bei längerer Ziehzeit lösen sich mehr Gerbstoffe, was den Tee bitterer und adstringierender (zusammenziehend im Mund) macht.

Mythos: Tee beruhigt bei längerer Ziehzeit

Oft hört man, dass Tee bei längerer Ziehzeit beruhigend wirkt. Dieser Mythos entstand vermutlich durch die Rolle der Gerbstoffe und der beruhigenden Aminosäure L-Theanin, die im Tee enthalten ist. Tatsächlich führt längeres Ziehen jedoch zu einem höheren Koffeingehalt, der stimulierend wirkt – auch wenn die Wirkung durch die Tannine sanfter ist.

Wissenschaftlicher Hintergrund des Mythos

    1. Verwechslung der Wirkung von Gerbstoffen:
      Gerbstoffe haben eine adstringierende Wirkung, die oft als „beruhigend“ missverstanden wird. Tatsächlich bleibt das Koffein im Tee jedoch anregend, auch wenn die Wirkung langsamer einsetzt.
    2. L-Theanin als beruhigender Faktor:
      Die entspannende Wirkung des L-Theanins kann ebenfalls zur Annahme beigetragen haben, dass Tee länger ziehen sollte, um eine beruhigende Wirkung zu erzielen.

 

Fazit

Wissenschaftlich gesehen führt längeres Ziehen des Tees zu einem höheren Koffeingehalt und einer anregenden Wirkung, die jedoch durch die Gerbstoffe sanfter und nachhaltiger wird.

 

Tee vs. Kaffee – welche Wirkung bevorzugen Sie?

 

Zusammengefasst entfaltet sich das Koffein im Tee langsamer und sanfter, während Kaffee einen schnellen, intensiven Energieschub liefert. Faktoren wie Ziehzeit und die enthaltenen Gerbstoffe beeinflussen die Koffeinwirkung im Tee erheblich. Wer einen sanften, anhaltenden Energieschub sucht, ist mit einer längeren Ziehzeit gut beraten. Kaffee eignet sich für diejenigen, die schnell wach werden und einen starken Energieboost benötigen.